27 Nov Intuitives Malen macht lebendig!
Malen macht glücklich und frei!
Ja — so kann es sein!
Als ich dieses Foto der drei Schwestern zugeschickt bekam, hüpfte mein Herz voller Freude und Begeisterung, sie so happy und fröhlich zu sehen. Eine der drei Schwestern hatte mir dieses wunderbare Foto geschickt, dass sie im Klosteratelier zeigt. Wow! Welche Schönheit und Freiheit sie ausstrahlen, nachdem sie ihrer Kreativität spontanen, freien Lauf gelassen haben und sich einfach so richtig zusammen “ausgetobt” haben.
Hätte ich gedacht, dass Schwestern, die in einem Kloster leben, so offen und frei sind? Hättest du das gedacht?
Schwester Maria hat mir mein “Konzept” von Ordensschwestern vor Augen geführt. Nun bin ich sehr neugierig geworden!
Als sich Schwester Maria bei mir zum Malen anmeldete, war ich erst einmal sehr erstaunt. “Wie mutig von ihr — weiß sie, worauf sie sich da einlässt?” waren Gedanken bei der Vorstellung, sie im ZIST zu empfangen. Ich war aufgeregt und freudig neugierig, sie kennenzulernen.
Was machte es eigentlich so aufgeregt in mir? Was war denn so außergewöhnlich daran, dass sie sich anmeldete?
Was hat mich da so bewegt?
Ich bemerkte einige meiner Überzeugung: dass sie als Nonne eine ganz besondere Nähe zu Gott hat — was ich ganz toll finde. (Könnte ich da vielleicht einem Geheimnis auf die Spur kommen?) Die Intensität meiner Gedanken und Gefühle waren deutlich spürbar, bei der Aussicht, dass sie zum Point Zero Painting Workshop kommen würde. Da war aber noch etwas. Ein Teil in mir hatte eine bestimmte Vorstellung von dem, was Klosterschwestern “so im Allgemeinen tun und lassen” und wie sie so sind. Ich hatte also ein Konzept entdeckt. Es war einfach da. Völlig ungeprüft. Da war ein übernommenes Bild in mir, das aufzeichnete, Ordensschwestern seien leise und zurückhaltend, still, ganz in sich gekehrt, mit Gott in jeder Sekunde verbunden, für Aussenstehende nicht besonders kommunikativ, ihren Dienst am Herrn demütig verrichtend, asketisch, “weltentrückt” und so weiter. Ach ja und nicht besonders lustig.
Und dann meldet sich so eine “wundersame”, mir unbekannte Schwester bei mir zum Point Zero Painting an? Ich war aufgeregt: “Hoffentlich geht das gut!” und gleichzeitig war ich voll gespannter Vorfreude.
Die Begegnungen mit Schwester Maria waren wie viele lebendige Wunder. So völlig anders, so spritzig, so neu! Sie wirkte auf mich so offen, mitteilsam, voll kommunikativ und so lustig. Ihre Tiefe, ihre Sehnsucht nach ihrer Geschichte und ihren Gefühlen erlebte und erfahre ich in einer so ehrlichen, mitfühlenden, authentischen und humorvollen Art.
Wer hätte das gedacht? Wow! Das hat Gott sein Dank :)- alle meine Konzepte durchgewuselt und mich geöffnet für das, was ich nicht kenne und mich von alten Konzepten erlöst. Jetzt bin ich neugierig geworden und staune noch immer bei jeder “malerischen Begegnung” mit ihr. Welch ein Geschenk! Wie viel großherziges Lachen ist da! … und auch vieles andere.…
Diese Begegnung begeistert und berührt mich zutiefst. Es führt mir vor Augen, welche Bilder wir (oft ganz unbewusst) übernommen und verinnerlicht haben. Wie sie — und dass sie in uns wirken.
Sie kommen zutage während wir malen, während wir uns unserer Intuition und Spontanität zuwenden wollen. Wir merken sie manchmal als Zweifel oder Hindernisse, wenn etwas in uns eng wird und wir die Weite wollen. Wenn wir im Malen — und auch im Leben — über den uns vertrauten Raum hinaus frei sein wollen. Vorstellungen wie etwas ist, oder sein sollte, was angemessen ist (für Klosterschwestern:)) oder für mich selbst. Wir haben da so einige internalisierte Überzeugungen.
Wenn wir nun im prozesshaften Malen unsere Vorstellungen kennenlernen, kann das Türen öffnen, denn dort halten wir unsere Lebendigkeit und Lebenskraft zurück. Dort können wir uns auf den Weg machen mit uns selbst ganz verbunden zu sein und wirklich wir selbst zu sein. Egal, was “angemessen” oder richtig wäre…Da ist die Energie, die wir brauchen.
So wie das Malen im Flow sein kann, so ist auch das Leben immer vorwärtsfliessend und hat mir Schwester Maria an mein Ufer gespült. Alles ist eins. Malen und Leben. So schlau ist das alles mit der Kreativität und Intuition und so. Ich freue mich und bin dankbar für die Intelligenz der Kreativität, die keinen Konzepten unterliegt.